Das Martyrium Graz Halbmarathon

Die Geschichte hat eigentlich schon am Montag auf der Heimfahrt vom 3 Länder Marathon begonnen. Andreas und ich haben im Zug gescherzt das wir eigentlich beim Graz Marathon den halben Laufen könnten. Am Mittwoch wurde es dann zur Gewissheit das wir daran teilnehmen würden. So habe ich mich am Freitag noch um meine Nachnennung gekümmert.

Mit dem Startsackerl kam auch die Gewissheit das ich tatsächlich mitlaufen werde. Bis dahin war es eigentlich eher als Gag in meinem Kopf.

Am Sonntag kurz nach acht Uhr habe ich mich also auf den Weg in die Stadt gemacht. Die Streckenposten haben schon Position bezogen und viele der Zahlreichen Absperrungen wurden aufgestellt. Mir blieb genug Zeit um eine gemütliche Runde durch den ganzen Start und Zielbereich zu machen. Für 11.500 Läufer muss da schon einiges abgesperrt und vorbereitet werden.

Ich treffe Andreas und gemeinsam stellen wir uns in den Startbereich. Unser Ziel für heute, ein gemütlicher Lauf mit einer Zeit um die zwei Stunden. Die Läufer sind guter Dinge und können es nicht erwarten das es endlich los geht. Rundherum wird gescherzt und gelacht. Doch mit dem Countdown wird es ruhig im Starterfeld und alle bereiten sich auf den Start vor. Der erste Startblock wird von der Leine gelassen. Danach rücken wir zur Linie vor. Noch wenige Sekunden und dann geht es auch für uns los. Wir schlagen ein recht zügiges Tempo an und es geht von Anfang an recht gut dahin. Die Strecke führt uns über den Hauptplatz weiter in den Norden. Die erste Labestation lassen wir aus und machen uns auf den Weg zur Wende beim GAK Platz. An der zweiten Station tanken wir Wasser. Einmal um die Wende und retour nach Süden. Wir begegnen Michael, der nur wenige Minuten hinter uns liegt. Die dritte Labe ist völlig überfordert! Keine Becher und kein Wasser! Ich warte nicht bis sie diese irgendwo heraus kramen und laufe weiter. Es kommen ja noch einpaar. Bei der vierten haben sie zwar Becher aber kein Wasser! Also wieder nichts mit trinken. Die Sonne wird jetzt schön langsam etwas viel und ich beginne die Organisatoren im stillen zu verfluchen. Aber Aufgeben gibt’s nicht. Die Strecke führt uns weiter in den Süden in Richtung City Park. Auf diesem Teil der Strecke holt mich Andreas wie erwartet wieder ein. Auch für ihn hat es kein Wasser gegeben. So schnell wie er plötzlich da war ist er auch wieder weg. Dieses mal aber deutlich vor mir. Beim City Park geht es nach links und zur fünften, leider völlig leer geräumten Labestation. Einige Läufer streiten sich schon um einige wenige verbliebene Becher und mit einem Schlauch wird versucht in einem Eimer Wasser zum schöpfen anzubieten. Weiter ohne Wasser. Dort treffe ich auch wieder auf Andreas. Wir laufen wieder ein Stück gemeinsam und versuchen uns gegenseitig abzulenken. Noch einmal über die Kepplerbrücke und über den Hauptplatz. Die Herrengasse hinunter und nach links zum Zielsprint. Dann ist das Martyrium Graz Halbmaraton endlich vorbei. Im Ziel können wir uns aber zumindest auf die Organisation der Wirtschaftskammer Steiermark verlassen, die uns mit Getränken versorgt hat. Vielen vielen Dank!!

Kurz Gesagt: Der Halbmarathon in Graz ist ein Lauf mit einer schönen Strecke dem es leider an der nötigen Organisation fehlt, ein so hohes Aufgebot an Läufern Adäquat zu versorgen. Es wäre schön wenn man in Graz aus diesen Fehlern lernen würde um im nächsten Jahr deutlich besser gerüstet zu sein.

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