2014 auf der Magistrala Richtung Süden Teil1

2014

 

So habe ich mit Viviane schon auf der Heimfahrt von Medulin beschlossen das es nächstes Jahr wieder nach Kroatien gehen soll. Damit wäre das Wohin schon mal erledigt.

 

Mit wem?

Dieses Jahr wollen mal nur wir zwei fahren. Ok.

Wie weit?

Unsere Vorstellung geht dahin das wir das schöne Dibrovnik erreichen wollen.

Wie Lange?

Dafür müssten es dann schon zwei Wochen werden.

Das Nächtigen?

Bei so einem Projekt kann man nur von Campingplatz zu Campingplatz fahren.

Was sehen wir uns an?

Rab, Dubrvnik und Krker Fälle sind schon einmal sicher.

Was packen wir ein?

Ja da wird es lustig. Wir sind zu zweit auf einem Motorrad. Sehr eingeschränkte Möglichkeiten!

5.Juli

 

Endlich ist die Woche um. Um acht Uhr verlasse ich nach vierundzwanzig Stunden das Labor und mache mich auf den Weg nach Hause. Das Packen fange ich jetzt erst an. Im Wohnzimmer biegt sich der Tisch mit Ausrüstung, wo ich das alles am Motorrad verstauen soll. Der Tankrucksack und das Top-Case sind bald voll. Das das Alles darin Platz hat ist kaum zu glauben. Am Nachmittag kommt Viviane zu mir. Sie sucht ihre Wäsche zusammen und packt diese in das rechte Side-Case. Meine Wäsche räume ich in das linke. Damit sind wir so gut wie Abmarschbereit.

 

6.Juli 381,5 km

 

Eine Stunde später als beabsichtigt haben wir alles auf dem Bike verstaut. Nur mit viel Mühe war alles unterzubringen. Vollgetankt und gepackt starten wir Richtung Süden. Mit zwei Pausen rauschen wir auf der Autobahn durch Slovenien. Mein Urlaub beginnt mit dem erreichen der Grenze nach Kroatien. Dort werden unsere Passe nur halbherzig kontrolliert. Sobald die Zöllnerin sieht das sie vorhanden sind winkt sie uns weiter. Nach einer Jausenpause ziehen wir gemütlich nach Rijeka weiter. Mit einem kleinen Umweg weil das Navi wieder einmal seinen Dienst verweigert, finden wir aber durch die richtige Straße wieder aus der Stadt heraus und fahren an der Küste weiter nach Krk. Wir ziehen weiter und erreichen die Mautpflichtige Brücke zur Insel. Von diesem Punkt aus sieht die Insel aus wie ein nackter Felsen, was sich aber sehr rasch wieder ändert. Wir passieren den Flugplatz von Rijeka, der sich auf der Insel befindet. Wir ziehen weiter auf der Straße nach Westen, Sträucher und Bäume säumen unseren Weg. Die umliegenden Hügel und so weit man sehen kann gibt es grüne Hügel. Wir erreichen die Stadt Krk und suchen den Campingplatz Jablasec. Die Beschriftung ist sehr gut und erreichen den Platz. Die Administration ist beim Check in recht unkompliziert und so haben wir bald einen geeigneten Platz gefunden um unser Zelt für die erst Nacht aufzustellen. Die Beschreibung im Campingführer ist leicht untertrieben und um die Heringe in den Boden zu bekommen braut man eine Hilti. Aber es steht dennoch bald. Das Personal ist sehr freundlich und umsichtig. Der Platz ist schattig und sehr sauber. Die Sanitäranlagen sind sehr sauber, umfassend und neu. Security partrouliert Tag und Nacht durch die Reihen. Um 17 Uhr genießen wir das schöne saubere Wasser. Der Strand ist sauber, mit feinem Kies. Danach spazieren wir in die Altstadt von Krk. Wir genießen das Altstadtflair und erkunden die kleinen Gassen. Über die Hafenpromenade erreichen wir wieder den Strand wo wir in einem Restaurant unseren ersten Tintenfisch.

 

7.Juli 271 km

 

Bis Mitternacht nicht geschlafen. Viel zu heiß, werde mich wohl erst daran gewöhnen müssen. Um sieben Uhr sind neue Nachbarn aus Efferding gekommen. Hatten gleich ein sehr lustiges Gespräch am laufen. Sehr gute Tipps für das Camping in Kroatien bekommen. Muss mir wenn wir wieder zu Hause sind jemanden suchen der Schweißen kann um mir neue Heringe zu machen. So einfach das einchecken auch war so kompliziert ist das Auschecken. Nach einer halben Stunde habe ich es aber doch geschafft. Um 11.45 Uhr verlassen wir den Platz. Wir verfahren uns beim verlassen der Ortschaft und fahren über enge Straßen durch Gärten und kleine Ortschaften in Nordöstlicher Richtung. Für das Auge ein gelungener Umweg. Wir halten noch für ein Foto bei der Brücke von Krk und biegen danach nach rechts ab auf die Jadranska Magistrala, die Küstenstraße.

 

 

Jadranska Magistrala:

Der größte Teil der Küstenstraße verläuft durch Kroatien und Montenegro, aber kleine Teile befinden sich auch in Bosnien und Herzegowina und Slowenien. Die kurvenreiche Jadranska Magistrala wurde in den 1960er und 1970er Jahren erbaut und gilt als eine der schönsten und malerischsten Küstenstraßen weltweit. Vor dem Zerfall Jugoslawiens trug die Straße zwischen Škofije (Grenzübergang Richtung Triest) und Petrovac na moru die Bezeichnung M2; der südlichste Abschnitt bis Ulcinj die Bezeichnung M2-4. Diese Straßennummern sind auf dem Staatsgebiet von Bosnien und Herzegowina und Montenegro noch erhalten; in Slowenien und Kroatien wurden sie durch eine neue Nummerierung ersetzt, vereinzelt findet man aber noch die historischen Kilometersteine. Auf Grund von Bauarbeiten und Umwidmungen änderte sich die Gesamtlänge der Adriamagistrale über die Jahre regelmäßig. 1964 wurde ihre Länge mit 1035 Kilometern angegeben.

In Istrien setzt sich die Magistrale unter der heutigen Straßenbezeichnung D21 Richtung Pula fort, wobei der südlichste Teil dieses Abschnittes durch die parallel führende SchnellstraßenA8 und A9 praktisch bedeutungslos geworden ist und als Gespanschaftstraße Nr. 5073 heute nur mehr dem lokalen Verkehr dient. Ein landschaftlich sehr reizvoller Abschnitt führt von PulaD66 über die Orte Raša, Labin und Plomin sowie durch die historischen Seebäder Lovran und Opatija nach Rijeka. Der istrische Teil der Jadranska Magistrala ist somit 179 km lang.

Der größte Teil des kroatischen Abschnittes trägt die offizielle Bezeichnung D8. Diese beginnt bei Rijeka, führt über Senj, Zadar, Šibenik, Split, Opuzen und Dubrovnik bis zur Grenze nach Montenegro. Die Straßenlänge der D8 beträgt 658 Kilometer.

Bosnien-Herzegovina:

Auf einer Strecke von etwa 9,3 km führt die Magistrala bei Neum durch das Staatsgebiet von Bosnien-Herzegowina. In diesem Abschnitt ist zwar die Straßennummer M2 erhalten geblieben, nicht aber die alte Kilometrierung.

In Montenegro führt die Jadranska Magistrala als M2 von Herceg Novi nach Kamenari, wo eine Fähre über die Meerenge Verige, der engsten Stelle der Bucht von Kotor, hinüber nach Lepetane führt. Die 42 Kilometer lange Straße, die über Risan, Perast und Kotor um die Bucht herumführt, trägt zwar ebenfalls die Straßennummer M2, verfügt aber über eine eigene Kilometrierung. Die eigentliche Jadranska Magistrala setzt sich von Lepetane über Tivat und Budva nach Petrovac fort. Während die M2 sowie die Europastraße 65 hier weiter ins Landesinnere Richtung Podgorica führen, setzt sich die Jadranska Magistrala noch als M2-4 über Bar bis Ulcinj fort.
®(Wikipedia)

 

Kurz vor Senj beginnt die Straße so richtig. Dicht an den Hang geschmiegt folgt sie den Konturen der Landschaft und kurfen gemächlich die Küste Richtung Süden. In Senj angekommen werden wir gleich einmal vom Motorradparkplatz vertrieben. Also stelle ich meine Lady zwischen die Absperrpflöcke vor der Mole, und als hätten sie nur darauf gewartet waren sofort weitere Biker da, die sich dazu gesellten. Wir spazieren durch die nette Altstadt beim hinteren Tor hinaus und hinauf zum Festungsbau auf den Hügel. Die sehr nette Kellnerin meinte es sehr gut mit uns und bringt uns gleich zwei Liter Mineralwasser. Zurück im Hafen ging es weiter Richtung Süden. Das Land wird immer zerklüfteter. Tiefe Risse und Schluchten säumen die Küste und die Straße folgt ihrem Lauf. Immer wieder sieht man Reste der alten Straße liegen. Sie zeugt vom Pioniergeist vergangener Tage. Weiter geht es in Richtung Zadar. In Nin verfahren wir uns hoffnungslos. Plötzlich giebt es keine Hinweistafeln mehr. Mit viel Glück erreichen wir das Zentrum und das Touristenbüro. Dort erhalte ich einen Plan wie ich einen Campingplatz erreichen kann. Um 17 Uhr erreichen wir Camping Zaton. Der Platz ist Topp, der Preis auch. Morgen möchte Viviane sich mit Marina treffen, einer Freundin aus der Schule.

Von der Rezeption werde ich erst einmal auf Erkundung geschickt. Mit einer Liste von Stellplätzen ziehe ich los. Mit meinem Ergebnis kehre ich zurück. Nach einer kurzen Administration beziehen wir Quartier. Das Ressort ist riesig und bietet einfach alles. Nach einem Bad im Meer und einem Spaziergang am ausgedehnten Strand essen wir im Strandrestaurant zu Abend. Das Essen ist sehr gut und der Preis passt. Viviane telefoniert noch mit Marinas Eltern. Wir wollen uns morgen treffen. Wir erleben einen wunderschönen Sonnenuntergang.

 

8.Juli 0 km

 

Ich werde um fünf Uhr munter. Draußen schüttet es aus Eimern. Sieben Uhr, es regnet weiterhin. Ich beeile mich zum Markt zu kommen um das Frühstück zu besorgen. Wir telefonieren nochmals mit Fam Linortner und verschieben unser Treffen mit Marina erst einmal auf später. Weil es um zehn Uhr aufgehört hat, beschließen wir zusammen nach Zadar zu fahren. Die Stadt mit einem Führer zu erkunden ist sicher toll. Kurz vor elf Uhr erreichen wir die Altstadt von Nin. Dort treffen wir als erstes Marina, die gerade Pauli gassi führt. Im Anschluß lerne ich Dunja und Reimund kennen. Im Auto kommt auch noch die kleine Elli dazu. Nach einer kurzen Begrüßung steigen wir in das Auto und fahren nach Zadar. Die letzten drei Kilometer geht es nur im Schritttempo dahin. Wir erreichen das Parkhaus und gehen zusammen mit Freunden aus Deutschland auf Erkundung. Die beiden Herren ziehen allsbald von dannen um sich die Motorboote im Hafen anzusehen. Wir sehen uns die Gassen der Altstadt an und besuchen die alte Römische Agora und die Kirche am Platz. Mit den drei Kindern ersteige ich den Campanile und bin natürlich pünktlich zum halb Stundenschlag im Glockenstuhl. Mit Klingelnden Ohren steige ich den Turm wieder hinunter. Dunja erwartet uns schon mit Cola und Eiskaffee. Marina und Viviane entdecken dann ein Pärchen das mit einem Leguan und einer Riesenschlange für eine Ausstellung Werbung macht. Sofort ist das Streichelfieber ausgebrochen. Auch die beiden Herren stoßen wieder zu uns. Auch die beiden Herren stoßen wieder zu uns, und wir gehen zum Meer um uns die Meeresorgel und den Gruß der Sonne anzusehen. Es ist beeindruckend was die Wellen für Töne hervor bringen. Nach Erfolglosem suchen eines Lokals das Dunja besuchen möchte spricht Raimund ein Machtwort und wir fahren zurück nach Nin. Er möchte mit uns noch einen Ausflug mit dem Motorboot machen. Die Mädels gehen sich die Badeanzüge anziehen, danach fahren wir mit dem Motorboot zur Insel Pag. Die Kinder spazieren auf einen nahen Hügel und baden danach im ausgelassen Meer. Wir unterhalten uns derweil an Bord. Auch Pauli trägt zur Belustigung aller mit bei. Viviane zeigt wieder ihr sportliche Talent und rudert stehend. Sehr elegant! Zurück in Nin bekommen wir noch eine kleine Stadtführung und besichtigen die kleinste Kathedrale der Welt. Im Anschluß gehen wir noch gemeinsam essen. Diesmal gibt es Pute mit Pasci Sir und heimischem Schinken vom Grill. Einfach Hervorragend. Nach dem Essen verabschieden wir uns und gehen zurück zum Campingplatz. Um 22 Uhr beginnt das Spiel der Spiele und es ist kurz still am Platz. Das endert sich beim 1:0 für Deutschland. Nach dreißig Minuten gehe ich schlafen 5:0 für Deutschland, das ist gegessen!

 

 

9.Juli 197,5 km

 

Punkt sieben Uhr beginnt es zu regnen. Zum Glück nur ein kurzer Schauer. Reicht aber das das Zelt wieder nass ist. Nach dem Frühstück packen wir alles zusammen. An der Rezeption trifft mich kurz der Schlag als ich die Rechnung bekomme. OK, ist was exklusives hier gewesen. Um neun Uhr sind wir dahin. Wir besichtigen noch die kleine Wehrkirche auf dem Hügel vor der Stadt und werden fast von einem Schwarm Bienen zerlegt der sich in der Kirche breit gemacht hat. Wir verabschieden uns von Nin und ziehen weiter nach Süden.An Zadar vorbei Entlang der Küste ziehen wir weiter nach Trogier. Dieser Ort ist wahrlich eine Reise wert. Die Altstadt mit ihrer Wehrburg und einigen resten Römischer Abstammung ist ein wahres Schmuckkästchen. Wir bummeln durch die Gassen und bewundern die alten Gebäude. An der Prominade beobachten wir die Crew einer riesigen Jacht beim Putzen zu, während wir uns ein Eis genehmigen. Wir fahren um Split herum, und mir graut davor in diese Stadt hinein fahren zu müssen. Aber wenn man schon mal da ist? Weiter geht es an der Küste bis in den kleinen Ort Omis. Wir finden den Campingplatz auf Anhieb. Nach einer kurzen Erkundungstour checken wir ein mit der Anweisung „Bezahlung nur mit Kuna“ und beziehen unseren Schlafplatz. Wir haben noch etwas Schatten gefunden obwohl dieser bereits eher spärlich ist. Das Zelt haben wir recht rasch aufgestellt. Wir machen eine Runde über den Platz und sehen uns erst einmal alles an. Hier sind keine Deutschen zu finden, das Groß der Gäste sind Ungarn und Slovenen. Eine Hand voll Österreicher und Slowenien. Der Platz ist sehr sauber wenn auch schon eher veraltet wird der Sanitärbereich regelmäßig gereinigt. Danach genießen wir das kühle Meer bis die Sonne untergegangen ist. Wir essen im Platz eigenen Restaurant und gehen im Anschluss die Altstadt von Omis erkunden. Trotz der Dunkelheit ist es beeindruckend wie nahe hier alles zusammenrückt. Manche Häuser und Hotels wachsen förmlich aus dem Berg heraus. Wir entdecken eine steile Treppe die nach oben zu einem alten Wachturm führt. Der Aufstieg ist mühsam und fast gefährlich da die Stufen in allen Dimensionen.Höhe, Breite und Tiefe, teils spiegelglatt poliert. Aber die Mühe lohnt sich dennoch. Ein schweres Eisengeländer bietet ausreichend halt.Auch am Abend ist die Aussicht atemberaubend schön. Wie auf einen Schlag sind alle Menschen verschwunden. Sie tummeln sich in Bars und Restaurants auf Plätzen und Terassen. Überall wo es einen Fernseher gibt. Niederlande gegen Messi. Wir genießen die Tatsache das die Gassen jetzt alle uns gehören und schlendern durch den kleinen Ort. Einmal die Mündung der Cestina rauf und runter sehen wir uns noch die Boote an. Die Strömung hier ist enorm. Morgen wollen wir die restlichen 200 km bis Dobrovnik fahren.

 

10.Juli 206,5 km

 

Das Wetter hat uns wieder einmal am Kiker. Vom Westen her ziehen einige Regenschauer zu uns und lassen ihre Fracht hier über uns ab, ehe sie über die Berge weiter im Hinterland ziehen. Gegen halb neun ziehen die Wolken aber weiter und die Sonne zeigt sich. Wir packen alles zusammen und machen uns wieder auf den Weg. In Omis beschließen wir durch die Cetina-Schlucht zu fahren. Ein sehr zu Empfehlender Abstecher weg von der Magistrala. Wir haben die Serpentienen gerade hinter uns und genießen die schöne Aussicht als uns der Regen wieder voll erwischt. Es schüttet wie verrückt. Mit der Regenkluft aber ist es zu ertragen.Die Sicht wird immer schlechter. Das Wasser auf der Straße kann kaum noch abfließen.Endlich erreichen wir die Passhöhe und der Regen lässt langsam nach. Bei Markaska ist mit Regen dann endgültig Schluss. Markaska lassen wir rechts liegen.Auf einem Rastplatz kurz vor Igrane legen wir unsere Regenhaut wieder ab und genehmigen uns eine Jause. Plötzlich bleibt ein Motorrad stehen, stellt sich Nase an Nase mit dem Meinen. Es ist Dario aus Turin. Er fährt das gleiche Motorrad un der selben Lackierung. Wir machen noch ein paar Fotos und erzählen woher wir kommen und wo es noch hin gehen soll. Dario ist auf dem Rückweg von Rumänien. Wir tratschen noch ein wenig und dann machen wir uns wieder auf den Weg. Dario weiter Richtung Norden und wir wollen in den Süden. Wir für unseren Teil hatten auf dem rest des Weges Glück mit dem Wetter.

Wir umrunden den Ort Ploce. Ich riskiere es mit dem Personalausweis über die Grenze nach Bosnien-Herzegowina zu fahren. Die Sicht auf die nahe gelegene Halbinsel Peljesac ist herlich. Kurz nach Ploce fahren wir durch eine riesige Ebene die mit Kanälen durchzogen in viele kleine Rechtecke zerteilt ist. Auf jedem dieser Felder wird etwas anderes angebaut. Das ergibt eine lustige Mischung aus symetrischen Rechtecken den verschiedensten Grüntönen.Wir umrunden einen Hügel und sind wieder am Meer. Dann erreichen wir die blauen Stahldächer der Zollstation und verlassen für sieben Kilometer Kroatien. In Neum siet man auf einem Hügel der nahen Halbinsel die riesige Kroatische Flagge in die Landschaft eingebettet.Wie ein Mahnmal errinnert sie die Bewohner daran das rund um sie herum Kroatien liegt. Und schon überqueren wir wieder die Grenze. In diesem Teil Kroatiens regiert das Chaos wie es scheint. Geschwindigkeitsbegrenzungen gibt es, wie es scheint, keine. Ampeln sind in Unmengen vorhanden, aber nicht eingeschaltet. Obwohl an jeder Ecke die Polizei steht, fahren alle wie die Wahnsinnigen. Mit viel Glück und größter Vorsicht schaffen wir es an Dubrovnik vorbei zu kommen ohne über den Haufen gefahren zu werden. Leider beginnt es wieder zu tröpfeln. Vor lauter Vorsicht sehe ich das Ortsschild von Mlini erst als wir wieder aus dem Ort hinaus fahren. Das sollte unser heutiges Ziel werden, also retour. Den Campingplatz Kate finden wir auf der Rückfahrt auch sofort. 15€ pro Nacht wird mir noch erklärt. Wir stellen das Zelt in Reckordzeit auf, weil es wieder wie verrückt zu regnen begonnen hat. Eine Stunde später mache ich mich auf den Weg den Markt zu suchen. Gut versteckt im nächsten Ort werde ich dann fündig. Auf dem Weg nach Hause entdecke ich dann eine Treppe. Zusammen mit Viviane mache ich mich auf den Weg die Umgebung zu erkunden und entdecken am unteren Ende der Treppe ein malerisches Örtchen mit einem sehr schönen Strand und netten Restaurants. Nach dem Baden gehen wir am Abend eine Pizza essen.

 

11.Juli

 

Es schüttet wie aus Eimern. Gegen 7.30 Uhr hört es wieder auf. Ich mache mich auf den Weg in den Nachbarort zum Bäcker um das Frühstück zu holen. Es gibt heute Bureck mit Ziegenkäse. Wie schon fast gewohnt hat sich der Regen in der Zwischenzeit komplett verzogen, darum satteln wir das Pferd und ab nach Dubrovnik. In die Altstadt geht es auf Grund unserer gestrigen Erfahrung rasch und Unkompliziert. Eine Einbahnstraße führt uns genau zum Pile-Tor. Am Busbahnhof finden wir zwischen vielen anderen Zweirädern einen guten Parkplatz. Als erstes erklimmen wir die Stadtmauer und umrunden die ganze Altstadt. Die Aussicht ist unglaublich. Auf die Stadt, das umliegende Land und das Meer. Wir verlassen die Mauer wieder beim Pile-Tor und betreten die Kirche des Franziskaner-Klosters gegenüber des Onofrio Brunnen. Dort lauschen wir einem Orgelkonzert. In der Votivkirche wird gerade ein Gottesdienst abgehalten. Am Rektorenpalast vorbeigehen wir zur Kathedrade. Diese ist für ein so altes Gebäude sehr Modern eingerichtet. Die Schatzkammer haben wir leider nicht gefunden. Wir besuchen auch die St. Jakobskirche. Das Aquarium ist ebenfalls einen Besuch wert. In die Wehranlage des Hafens Integriert zeigt es die Tierwelt die man hier an der Küste finden kann. Danach durchstreifen wir die südliche Altstadt.Durch die Gassen über Treppen rauf und runter muss man schon gut auf den Beinen sein. Ebenen giebt es hier keine. Unzählige Katzen begegnen uns auf unserm Weg. Durch das Pile-Tor betreten wir den Burggarten und weiter hinauf zur Festung Lovrjenac. So einfach und Funktionell, so schön ist der Bau auf dem der Altstadt gegenüber liegenden Hügel.

Zurück in der Altstadt gönnen wir uns erst einmal ein fantastisches Eis am Onofrio Brunnen. Frisch gestärkt erklimmen wir wieder die Treppen, um uns auch die nördliche Seite der Stadt anzusehen. Die engen Gassen bieten kaum Platz für zwei Personen, aber jede Nische wird genutzt um Pflanzen und Sträucher wachsen zu lassen. In manchen Gassen sind die Gummibäume schon über die Dacher hinaus gewachsen und mächtige Stämme ragen in den Gassen in die Höhe. Überall blüht es und duftet herrlich. In den Hinterhöfen sind Obstbäume zu sehen. Gemüsegärten mit Tomaten, Salat, Kohl, Bohnen und vielem mehr. Auf einer anderen Terrasse stehen Weinstöcke. Beeindruckt von der Leichtigkeit mit der diese Stadt den Massen an Touristen trotzt, der Ruhe die diese Stadt dennoch ausstrahlt, dem vielen Grün das es hier trotz der Enge gibt, machen wir uns wieder auf den Rückweg zu unserem Zelt. Hinaus ist nicht hinein. Nur mit der freundlichen mithilfe eines Motorradpolizisten, der einen Freund durch den Stau gelotzt hat, haben wir den weg hinaus gefunden. Dem Unbekannten meinen Dank!

Erst ins Meer und dann ein gemütliches Abendessen!

 

12.Juli

 

Das Fazit einer schlaflosen Nacht.“Quasselstrippe“ redet ununterbrochen und über jedes Thema. Ihre Haare sind der Knackpunkt einer Beziehung die beim Reiten schon mit acht Jahren begonnen hat. Bei ihrem Haar sei es unverzeihlich wenn der Frisör Wellen hinein machen würde. Und der Satz „Schatz du könntest ja mal wieder Blond machen“ würde das sofortige Beziehungsende bedeuten. In Sachen Partnerschaft hat sie Vorstellungen einer zwölfjährigen die zuviele Prinzessinnen-Filme gesehen hat. Außerdem ist sie Fan von Xavier Neidoo und Stefan Raab. Ihr „Hase“ ist ein Ferkel oberster Güte und pinkelt uns um Mitternacht fast ans Zelt. Was mir wiederum gar nicht schmeckt.

Nachdem ich meiner üblen Laune gegen zwei Uhr Luft verschaffe kehrt endlich Ruhe ein.

Nach einem ausgiebigen Frühstück machen wir uns auf den weg in Richtung Süden zur Montenegrinischen Grenze. Ohne Gebäck macht das fahren gleich noch einmal so viel Spass. Wir fahren am Flughafen von Dubrovnik vorbei wo gerade ein dicker Brummer über unseren Kopf hinweg zur Landung ansetzt. Die Abzweigung nach Molunat ist leicht zu finden und wir erreichen den Ort Vitaljina. Dieser ist fast sechs Kilometer lang. Dann biege ich eine Einfahrt zu früh rechts ab. Als die Straße in einen Schotterweg übergeht und kurz darauf nur noch ein schmaler Fußweg wird drehe ich lieber um. In diesem Gebiet, so wird berichtet soll es noch Minen vom Kroatienkrieg geben. Sicher ist sicher. Nach einem weiteren Kilometer kommt die Abzweigung mit der Aufschrift „Rt. Ostio“ in Sicht. Hier biegen wir ab. Nach weiteren drei Kilometern tauchen erste Reste von Stacheldraht Zäunen auf, Schützenstellungen, ein Wachhaus. Nach einem weiteren Kilometer ist die Straße zu Ende. Vor uns erhebt sich die 1850 erbaute Sperrfestung „Ostrio“. 1991 schwer beschädigt ist sie nur ein Schatten dessen was sie einst dargestellt hat. Ein Imposantes Bauwerk an der südlichen Spitze Kroatiens. Wir haben es geschafft, 1133,9 km Richtung Süden. 900 km aus der Jadranks Magistrala bis zum südlichsten Punkt Kroatiens.

Ab hier nur noch Richtung Norden. Zuvor erforschen wir noch ausgiebig die Festung und ihre umliegenden Bauwerke auf dem Kap. Oben beim Leuchtturm finden wir noch alte Geschützstellunen mit Feuerleitstand und Munitionsdepot und ein Kasernen Gebäude aus der Tito Ära. Wir verabschieden uns und fahren zurück nach Mlini. Den Nachmittag verbringen wir am Strand mit Baden. Morgen geht es retour. Wir wollen bis Sibenik kommen um uns die Krka Wasserfälle anzusehen.

 

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